Trendstudie „Jugend in Deutschland“ (Sommer 2022)

Junge Menschen beteiligen und gemeinsam Jugend gestalten

Die Jugendforscher Simon Schnetzer und Prof Dr. Klaus Hurrelmann haben kürzlich ihre aktuelle Trendstudie „Jugend in Deutschland mit dem Untertitel Jugend im Dauerkrisen-Modus: Klima, Krieg, Corona“ veröffentlicht. Die fünf Top Themen im Sommer 2022 waren Psyche, Finanzen, Krieg, Arbeit und Politik.

Am 03.05.2022 gab es dazu eine online Pressekonferenz (anzusehen auf https://www.youtube.com/watch?v=SmHPRuQPTDg). In dem 1-stündigen Beitrag fand ich vor allem die Äußerungen hinsichtlich Bildung und Arbeit sehr spannend: Was motiviert die Jugend? Welche berufliche Zukunft wünscht sie sich? 

Motivation zur Berufswahl

Die letzten Jahre galten für die junge Generation überwiegend die Werte Spass – Sinn – Sicherheit als Motivation für die Berufs- bzw. Betriebswahl. Dann kamen Corona, Inflation und Krieg. Die positive Grundstimmung fängt an zu bröckeln.

Eine gute Arbeitsatmosphäre steht noch immer an Spitzenstelle; diese wird jedoch im Gute-Arbeit-Ranking der Umfrage durch die Balance von Arbeit und Freizeit übertroffen. Auffallend ist, dass Geld als Leistungsmotivation gegenwärtig an die erste Stelle gerückt ist. Danach folgend Spaß – Ziele erreichen – Ehrgeiz – Anerkennung.

Die Gründe dafür sehen die Studienautoren in den krisenbedingten wirtschaftlichen Zukunftssorgen und den aufgezwungenen Einschränkungen während der Corona-Zeit. „Es geht dabei nicht um Materialismus, sondern vielmehr um die Sorge der jungen Menschen, ihr Leben in Wohlstand weiterführen zu können“, erklärt Simon Schnetzer.

Praktikum eingeschränkt

Eine weitere Frage der Studie bezog sich auf die eingeschränkten Möglichkeiten während der Pandemie, ein Praktikum oder Volontariat zu machen. In der Pressekonferenz bekräftigten die beiden Jugendvertreter, dass dies die Berufswahl stark beeinflusste. Berufsanfänger konnten sich nicht ausprobieren oder in bestimmte Berufsfelder reinschnuppern. Folglich wurde oftmals nicht der Traumberuf gewählt, sondern auf eine sichere Variante zurückgegriffen, bzw. die persönlichen Ziele wurden zurückgestellt. Dieser innere Zwiespalt ist unter anderen eine Erklärung für die immens hohe Abbrecherquote in den ersten Ausbildungsmonaten.

Traumberuf im Wunschbetrieb

Angesichts dieser Ergebnisse spiegelt sich einmal mehr wider, wie wichtig es ist, die jungen Menschen frühzeitig und nachhaltig ans Unternehmen zu binden. In der Probezeit und auch davor kommt es nicht nur darauf an, dass der Auszubildende sich bewährt. Vielmehr muss der Ausbildende dafür sorgen, dass der Berufsstarter überzeugt ist, den Traumberuf im Wunschbetrieb gefunden zu haben.

Sicherlich gehören materielle Anreize dazu. Daneben wollen die jungen Menschen nicht nur fachlich lernen, sondern fürs ganze Leben – dies ist eine der Kernaussagen der Studie.

 

Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, welche Maßnahmen am besten zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passen!